Erektionsstörung
Erektionsprobleme ("schlaffer Schwanz") lernt im Laufe seines Lebens etwa jeder fünfte Mann am eigenen Körper kennen. Ursache für eine (zeitweise) erektile Dysfunktion ist meistens Stress (im Job, der Beziehung oder akut im Bett). Künstlicher Erfolgszwang beim Sex ("Dir besorg' ich's, wie noch kein Mann zuvor!") führt viel häufiger zu einem "Hänger" als zum versprochenen Lustgewinn. Es mag überraschen, aber unter psychischem Druck ist das Hirn unnachgiebiger als der Trieb und der Schwanz hängt butterweich am Körper herunter.
Anstelle sich von übertriebenen Erwartungen (z.B. vom Vorbild vermeintlich immergeiler Pornohengste) zu befreien, wird stattdessen oft ungerechtfertigt dem Kondom die Schuld gegeben: "Mit Gummi krieg' ich keinen hoch!"
Dauerhafte Erektionsstörungen sind hingegen meist Vorboten für ernstere organische Erkrankungen: 90 Prozent der Männer mit Potenzstörungen leiden zugleich an typischen Vorboten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht und Gefäßverengung. Durch verkalkte und verfettete Adern fließt halt kein Blut – weder im Herzen noch im Schwanz!
Exhibitionismus
Der Exhibitionist empfindet Lust dabei, sich (öffentlich) nackt zu zeigen. Im Unterschied zu FKK-Fans erregt ihn seine öffentliche Nacktheit, wahrscheinlich auch der kalkulierte Tabubruch, sexuell. Als "Belohnung" empfinden viele (heterosexuelle) Exhibitionisten die entsetzten Reaktionen ihrer Opfer, denen sie sich unerwartet nackt zeigen.
Weiblicher Exhibitionismus tritt hingegen eher in "gesellschaftsfähigen" Formen auf (tiefes Dekolletee, Strapse, Rock ohne Höschen). Weiblicher Exhibitionismus wird deutlich weniger kriminalisiert als männlicher: Vielleicht weil die Mehrheit der Hetero-Männer einen tiefen Ausschnitt wohl nicht als "Belästigung" einstuft.
Schwuler Exhibitionismus äußert sich eher als sexuelle Spielart: Sex an öffentlichen Orten (vgl. cruising area) gilt als reizvoll, gerade im Bewusstsein der Gefahr, entdeckt und beobachtet zu werden. Auch Cam-Chat-Portale nutzen diese Leidenschaft für das "Sich-zeigen" vor Fremden und bieten den Exhibitionisten zugleich den Schutz der Anonymität.
Den "sportlichen" Exhibitionisten nennt man übrigens "Flitzer": Nackte Männer (seltener Frauen) rennen über das (Fußball-)Spielfeld, um die Partie zu stören. Motivation mag eher die mediale Aufmerksamkeit, eine verlorene Wette oder eine Mutprobe unter Freunden sein.
Extremsex
In Ordnung ist, was gefällt und was allen Beteiligten Spass macht:
Manche Männer haben sehr ausgefallene Wünsche. Was für den einen extrem
ist ist wiederum für den anderen Standard. Hier eine kleine Übersicht
und mögliche Gefahren:
Pissspiele (NS)
Urin auf der Haut oder im Mund: kein HIV-Risiko, aber
Hepatitis-Übertragung nicht ausgeschlossen. Seltenheitswert hat die
Weitergabe von Gonokokken, Chlamydien und Mykoplasmen.
Arschlecken und Kotspiele (KV/Scat)
HIV-Übertragung unwahrscheinlich (kann nur passieren, wenn Blut
untergemischt ist) Aber manch anderes, was im Darm so kreucht und
fleucht, kann dabei ruck zuck überwechseln.
Elektro
HIV-mäßig kein Problem. Dickes, fettes "Aber": Mach keinen elektrischen
Stuhl daraus. Bei zu starker Stromdosierung sind massive Verbrennungen
und Schlimmeres möglich!
Kerzenwachs
Keine HIV-Gefahr. Billige Kerzen verwenden, weil die nicht so heiß
werden wie echtes Bienenwachs. Auch hier kannst du dir und deinem
Partner furchtbare Verbrennungen zufügen. Spezielle Kerzen gibt es in
Sexshops.
Blut-Rituale
Großes HIV-Risiko und Risiko, dich mit HepC und anderne sexuell
übertratgbaren Krankheiten zu infizieren. Wenn du dich nicht infizieren
willst: Lass es!
Faustfick (FF)
Massive Verletzungsmöglichkeiten im Darmbereich. Blutungen können schon
durch schlecht geschnittene Fingernägel ausgelöst werden. "FF" ist nur
was für Erfahrene. Leute, die aktiv "FF" machen und passive Partner
suchen, erkennst du in der Szene manchmal am roten Tuch in der linken
Gesäßtasche oder am roten Halstuch. Und: Der FF-Profi lässt den oberen
Rand der Fingernägel kein bisschen weiß werden (siehe auch "Fisten").
Toys
Am besten: Ein Körper, ein Toy und jedem Partner das seine. Und wenn der
Wechsel von einem zum anderen sein "muss", auf jeden Fall nach dem
Grundsatz "nicht nur sauber, sondern rein" verfahren und alles
einsetzen, was das jeweilige Teil aushält. Besonders intensiv vorgehen,
wenn kein Kondom drüber war.
Erlaubt ist alles, was Spaß macht - und die eigene Gesundheit und die
des Partners nicht unnötig gefährdet. Willst Du Gleichgesinnte treffen:
Für jeden Geschmack gibt es eigene Internetportale.