Syphilis ist eine leicht übertragbare Krankheit, die von Bakterien
verursacht wird. Früh erkannt, kann die Syphilis heutzutage mit
Antibiotika gut geheilt werden. Wenn sie aber nicht rechtzeitig
behandelt wird, kann sie schwerwiegende gesundheitliche Schäden nach
sich ziehen. Die Syphilis wird auch Lues oder „harter Schanker“ genannt.
Die
Syphilis ist eine leicht übertragbare Geschlechtskrankheit durch
Bakterien, die den gesamten Körper betrifft. Sie verläuft in mehreren
Stadien und es treten sehr unterschiedliche Symptome auf. Zeitweise
macht sich die Syphilis gar nicht bemerkbar. Deshalb bleibt die
Krankheit oft unerkannt.
Unbehandelt kann die Syphilis schwere,
zum Teil lebensbedrohliche Folgen haben. Mit Antibiotika ist die
Krankheit gut behandelbar. Kondome/Femidome beim Vaginal- und
Analverkehr reduzieren das Risiko einer Übertragung, schützen aber nicht
vollständig.
Syphilis und HIV
Bei
Menschen mit HIV schreitet die Krankheit oft schneller voran. Bei ihnen
bricht die Krankheit auch häufiger wieder aus, obwohl sie Medikamente
dagegen erhalten haben. Außerdem fällt der Bluttest auf Syphilis bei
Menschen mit HIV manchmal negativ aus, obwohl eine Infektion vorliegt.
Nach
einer Syphilis-Therapie muss bei HIV-Positiven noch regelmäßig ein
Blutttest durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Syphilis
wirklich dauerhaft erfolgreich therapiert wurde und nicht
wiederaufflammt.
Verlauf einer Syphilis-Infektion
Die Syphilis bringt sehr verschiedene Beschwerden und Verläufe hervor.
Deswegen wird sie oft übersehen oder mit anderen Krankheiten
verwechselt.
Zu Beginn entsteht oft ein kleines Geschwür an der
Stelle, wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist, zum Beispiel am
Penis, in der Scheide, im Analbereich oder am Mund. Hinzu kommen
Schwellungen der Lymphknoten. Diese Symptome klingen meist von selber
wieder ab.
Nach etwa zwei Monaten kann es zu Beschwerden wie
Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen kommen. Häufig bilden sich
Hautausschläge und Belag auf der Zunge. Auch diese Krankheitszeichen
klingen von alleine wieder ab. Meist macht sich die Syphilis danach
nicht mehr bemerkbar.
Kommt es stattdessen nach Jahren zur
dritten Phase der Krankheit, treten überall am Körper Geschwüre auf.
Auch die Organe und das Nervensystem können geschädigt werden – bis hin
zu Taubheit, Blindheit und geistigem Verfall. Dank guter
Behandlungsmöglichkeiten kommt es dazu aber heute so gut wie gar nicht
mehr.
Wie bekommt man Syphilis
Die Syphilis ist leicht
übertragbar. Die Erreger befinden sich überall, wo sich Haut oder
Schleimhaut durch die Krankheit verändern und Flüssigkeit absondern,
außerdem im Blut.
Über kleinste Verletzungen in der Haut oder
Schleimhaut (zum Beispiel im Mund, im Analbereich, am Penis oder in der
Scheide) können die Bakterien in den Körper eines anderen Menschen
eindringen. Meistens passiert das beim ungeschützten Vaginal- oder
Analverkehr. Aber auch beim Oralverkehr kann die Syphilis übertragen
werden. Besonders leicht ist eine Übertragung von gemeinsam benutzten
Spritzen beim Drogenkonsum.
Schwangere Frauen können die Bakterien an ihr ungeborenes Kind weitergeben.
Auch Menschen, die keine Symptome spüren, können andere anstecken.
Schutz vor Syphilis
Das
Risiko einer Syphilis kann man beim Sex nicht vollständig ausschließen,
durch Kondome aber senken. Den Kontakt mit nässenden Hautstellen des
Partners sollte man meiden. Kommen Sexspielzeuge zum Einsatz, sollte man
für jede*n Patrner*in ein neues Kondom darüber ziehen
und danach gründlich reinigen.
Besonders wichtig: Menschen mit
häufig wechselnden Sexualpartner*innen sollten sich einmal im Jahr auf
Syphilis testen lassen, um die Krankheit gegebenenfalls rechtzeitig
behandeln zu können und sie nicht weiterzugeben.
Diagnose
Bei Verdacht auf Syphilis wird ein Bluttest durchgeführt.
Syphilisinfektionen
werden von der Praxis beziehungsweise dem Labor, in der sie
festgestellt werden, an das Robert-Koch-Institut gemeldet, das die
Verbreitung von Infektionskrankheiten in Deutschland überwacht. Der Name
der Patient*nnen wird dabei aber nicht genannt.
Behandlung
Die
Syphilis wird mit Antibiotika behandelt, meistens mit Penizillin. Die
Medikamente werden in einen Muskel gespritzt oder – bei schweren
Verläufen – per Infusion in eine Ader gegeben. Wird die Krankheit in den
ersten beiden Stadien behandelt, dauert die Therapie zwei bis drei
Wochen. Auch in späteren Krankheitsphasen ist eine Behandlung noch
möglich, allerdings dauert die Therapie dann meistens länger.
Menschen
mit einer Syphilis sollten auf Sex verzichten, bis die Therapie beendet
ist. Soweit möglich, sollten sie ihre Sexpartner*innen informieren,
dass sie sich infiziert haben könnten. Auch die sollten sich unbedingt
auf Syphilis untersuchen lassen.